Montag, 5. September 2011

PLAYLIST VOM 5. SEPTEMBER

1) Beach Fossils - What a Pleasure
Merkt euch diese Band!!! Leider sind die Veröffentlichungen der Beach Fossils in Deutschland bislang etwas untergegangen, aber in der »Indie»Metropole New York ist die Band um Sänger/Gitarrist Dustin Payseur der letzte Schrei. Bei dem Song 'Out in the Way', ebenfalls zu finden auf der tollen 'What a Pleasure EP' (VÖ: 22.07.), ist übrigens Jack Tatum von Wild Nothing mit am Werk.

2) Pavement - Range Life
3) Stephen Malkmus & the Jicks - Stick figures in love
"Out on tour with the Smashing Pumpkins / Nature kids they don't have no function / I don't understand what they mean / and I could really give a fuck", singt Pavement-Frontmann Stephen Malkmus in 'Range Life'. Was die sensiblen Smashing Pumpkins als grobe Provokation empfanden und prompt Veto einlegten gegen einen Pavement-Auftritt beim Lollapalooza-Festival 1994, auf dem die Smashing Pumpkins Headliner waren. Auch die kalifornischen Hardrocker der Stone Temple Pilots bekamen in 'Range Life' ihr Fett weg: "The Stone Temple Pilots / they're elegant bachelors / they're foxy to me, are they foxy to you." Auch wenn Malkmus beteuert(e), diese Zeilen nicht beleidigend gemeint zu haben: Subtil ironische Texte sind seit jeher sein Markenzeichen. Und ein Grund dafür, dass Pavement (die letztes Jahr auf großer 'Reunion Tour' waren) zu einer der wichtigsten Indierockbands der 90er Jahre wurden. Bei Konzerten ersetzte Malkmus in 'Range Life' übrigens die Smashing Pumpkins und Stone Temple Pilots ab und zu durch andere Bands wie die Spice Girls oder Counting Crows. Der Song stammt vom 1994er Album 'Crooked Rain, Crooked Rain'. Die Single von jenem Album lief übrigens einst als Video beim MTV-Blödelduo Beavis & Butt-Head. Deren Urteil: "Buttwipe music" (die Übersetzung spar ich mir ;)
Das letzte Pavement-Album erschien 1999, seitdem hat Malkmus zusammen mit The Jicks fünf weitere Platten aufgenommen, zuletzt das von Beck produzierte 'Mirror Traffic' (VÖ: 19.08.), das laut Rolling Stone mit jedem Stück die Richtung wechselt: "Von psychedelischem Blues zu den späten Beatles, von Pavement zum in einem Slacker-Diss versteckten Classic Rock, von den Zombies zu Bob Dylan. Anstrengend ist das nie. (...) Stephen Malkmus & The Jicks lieben ihre musikalische Vergangenheit, sie wollen sie aber immer wieder neu erfinden."

4) Beirut - Santa Fe
5) Beirut - The Rip Tide
Zu Beirut, der Band von Mastermind Zach Condon, müsse man eigentlich nichts mehr sagen, schreibt Intro. Längst gehöre der von der Presse einst als Wunderkind gefeierte Musiker zu den Indie-Lieblingen, der alle vereine - so wie auch Belle & Sebastian im Indie-Pop oder Michael Jackson und die Beatles im Mainstream-Pop. Demzufolge gäbe es auf 'The Rip Tide' (VÖ: 26.08.) auch nur wenig Überraschungen: "Beirut machen das, was sie am besten können: schwelgerischen Pop in Folk-Tradition mit der tollsten Instrumentierung der Welt. (...) Ein bisschen moderner und aufwendiger im Sound ist das Album, ein bisschen mehr Pop als zuletzt - gleichzeitig aber auch intimer. Außerdem ist es, obwohl im Winter aufgenommen, sehr sonnig geworden und strahlt eine Wärme aus, der unmöglich zu entkommen ist." Weitere Infos zu Beirut findet ihr in der Playlist vom 16. Juni.

6) Future Islands - Balance
Der Song 'Balance' stammt vom neuen Album der Gelber-Tango-Lieblinge Future Islands, das den Titel 'On the Water' tragen und am 14. Oktober 2011 bei Thrill Jockey erscheinen wird. Selbstverständlich im Oktober zu hören beim Gelben Tango. Und von dem Song gibt's auch schon ein offizielles Video:



7) Other Lives - Tamer Animals
"Eingängig, ohne anbiedernd zu sein, verspielt, aber nie überladen und solide, ohne langweilig zu sein", steht in der aktuellen September-Ausgabe von Unclesally*s Magazine über 'Tamer Animals', das neueste Werk der Other Lives aus Oklahoma (VÖ: 26.08.). Diese Mischung aus "Winnetou-Soundtrack und Fleet Foxes" sei manchmal mehr, als man zu hoffen gewagt habe.

8) Peter Broderick - Not at home
Der Konzerttipp beim Gelben Tango: Am Mittwoch 15. September tritt Peter Broderick bei Feinkost Lampe auf. Aus dem poetisch angehauchten Feinkost-Newsletter:
"Wenn er nicht gerade als Inspirationsquelle für Nils Frahm in einem Flügel liegt oder mit der dänischen Band Efterklang durch die Weltgeschichte tourt, dann komponiert Peter Broderick Klangkostbarkeiten auf Klavier, Gitarre, Geige und vielen anderen akustischen Instrumentalkörpern. Minimalistische Arrangements, in denen sich zwischen den einzelnen Noten ganze Welten öffnen. Und seit Kurzem schreibt er auch Lieder, was ein Glück ist für die Bewohner des Liedlandes. Denn selten füllten so feinsinnige, berührende Melodiegeschichten den Himmel von Liedland. Jeder Song ein Moment berührten Innehaltens. Jedes Stück eine aquarellene Landschaft, die man nicht mehr verlassen mag."

9) Grizzly Bear - Shift (Alternate Version)
Die Grizzlybären aus dem New Yorker Szenestadtteil Brooklyn sind eine einflussreichsten und wichtigsten Indie-Bands der letzten Jahre. Die drei bisherigen Studioalben gelten allesamt als Meisterwerke. Bassist Chris Taylor hat sich darüberhinaus einen Ruf als Produzent gemacht. So war er verantwortlich für Alben von TV on the Radio, Twin Shadow, Miles Benjamin Anthony Robinson oder auch den Dirty Projectors. Am kommenden Freitag erscheint zudem das Debütalbum seines Soloprojekts CANT - zu hören beim nächsten Gelben Tango. Der Song 'Shift' stammt vom 2006er Grizzly-Bear-Debütalbum 'Horn of Plenty', die gespielte Version ist hingegen auf der 'Friend EP' zu finden und fand nun Verwendung im Soundtrack zu dem wunderbaren Kinofilm 'Blue Valentine', ein Beziehungsdrama mit Ryan Gosling und Michelle Williams, das seit 4. August in den deutschen Kinos läuft.

10) Apparat - Black Water
Das neue Album 'The Devil's Walk' von Apparat erscheint erst am 23. September, die aktuelle Intro macht einem aber schon den Mund wässrig: "The Devil's Walk setzt die Segel, um die Küste des heimischen Electrofrickellands weit hinter sich zu lassen und Kurs auf Befreiung zu nehmen: von Beats, Dance-Diktat, Computerfixiertheit und all dem Kram. Für dieses Abenteuer hat (Sascha) Ring mit Mute ein neues Label gefunden, und er hat eine neue vierköpfige Band gegründet, in der er, zumindest auf der Bühne, einfach nur mehr Sänger und Gitarrist sein muss. Seine Thom-Yorke'schen Heulerfrequenzen setzt er, der erst vor ein paar Jährchen zum ersten Mal vor ein Mikrofon genötigt wurde, auf fast allen Stücken ein, als einzige Gastsängerin lädt er Soap & Skin für ein Stück zum großen Gänsehautgipfel. Da schaudert's einen fast noch schöner als beim leisen Romantiker-Rezitieren."

11)The War on Drugs - Brothers
12) The War on Drugs - Your Love is calling my name
Das Album des Monats September beim Gelben Tango: 'Slave Ambient' (VÖ: 26.08.) von The War on Drugs!!!
Hier nochmal das byte.fm-Zitat aus der Sendung zum Nachlesen:
"The War On Drugs haben die Gabe, Country mit Elektronik, Blues und Stadionrock zu mischen, all das auf eine so unprätentiöse Weise, dass 'Slave Ambient' beim ersten Hören fast wie ein langer Song klingt. Aber wie ein langer guter Song. Dabei wird ganz unangestrengt mit dem Begriff Americana gespielt, das es fast schon frech erscheint, wie dieser in die Gegenwart transportiert wird. Das erinnert an mancher Stelle mehr an Tom Petty, dann glaubt man Bruce Springsteen zu hören, aber auch Bob Dylan und My Bloody Valentine schauen kurz vorbei. (Adam) Granduciels Stimme zieht den Hörer dabei so in seinen Bann, dass man am Ende des Albums einfach nur 'Repeat' drücken kann."
Die komplette Rezension findet ihr hier.
Weitere Songs vom Album des Monats hört ihr in der nächsten Sendung am 19. September.

13) Balam Acab - Expect
'Wander/Wonder' (VÖ: 26.08.) von Balam Acab ist die neueste Veröffentlichung auf Tri Angle Records - von dem ihr in den letzten Wochen schon andere Künstler wie How to dress well, Clams Casino und Holy Other hören konntet. Hinter Balam Acab steckt der 20-jährige New Yorker Soundtüftler Alex Koone, dessen Musik in rätselhafte Schubladen wie Witch House, Swrewgaze oder Post-Dubstep gesteckt wird, jedoch eigentlich in keine Schublade passt. "Es geht um die Idee der Schönheit im Unperfekten, getaucht in eine Atmosphäre des Unwirklichen", schreibt auftouren.de. "Seit letztem Jahr nennt man das bekanntermaßen Witch House, wobei 'Wander/Wonder' mehr in den dunklen Untiefen zu zerfließen scheint, nicht so monumental und intensiv wie Salem daherkommt oder so humpelnd und r’n’b-mäßig wie (...) How To Dress Well."

Nächste Sendung am 19. September um 23 Uhr.

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