Donnerstag, 29. September 2011

Kein Einheitsbrei am Tag der Deutschen Einheit

Stattdessen erwarten euch kommenden Montag beim Gelben Tango so einige Schmankerl: Ganz exklusiv wird euch das fantastische neue Album der Future Islands vorgestellt, das am 14. Oktober auf Thrill Jockey Records erscheint. Außerdem neue Alben u.a. der Indie-Altmeister Wilco, des stets auf Weiterentwicklung bedachten Berliner Traumpop-Elektronikers Sascha Ring alias Apparat und der wundersamen Baby Dee. Endlich mit dabei auch die Grande Dame des Punk sowie die deutsche Indie-Ikone schlechthin (bald zu Gast in Hannover - den Konzerttipp nicht verpassen!). Ganz zu schweigen vom besten Abschlusstrack seit Langem: Montag von 23 bis 24 Uhr auf Radio Leinehertz 106einhalb.

Montag, 19. September 2011

PLAYLIST VOM 19. SEPTEMBER

1) Beirut - A Candle's Fire
"Schwelgerischer Pop in Folk-Tradition mit der tollsten Instrumentierung der Welt - noch strahlender als zuletzt", schreibt Intro über das neue Album von Beirut 'The Rip Tide', das am 26. August erschienen ist. Mehr Infos zu der Band von Zach Condon findet ihr in den Playlists vom 5. September und 16. Juni.

2) CANT - The Edge
Neben seiner Haupttätigkeit als Bassist und Produzent von Grizzly Bear machte Chris Taylor in den letzten Jahren zunehmend auch als Produzent auf sich aufmerksam: Für die letzten Alben von TV on the Radio, Twin Shadow, Miles Benjamin Anthony Robinson, Dirty Projectors oder auch The Morning Benders war der in Seattle geborene Multiinstrumentalist verantwortlich. Nun war er es ein wenig leid, ständig Kompromisse eingehen zu müssen, und gründete sein Soloprojekt CANT, um endlich einmal ohne Wenn und Aber seine eigenen Ideen umsetzen zu können. Als Unterstützung holte er einzig und allein den befreundeten Twin Shadow ins Boot. 'Dreams come true' ist am 9. September erschienen und "so prall ideenschwanger, dass man es beinahe als Compilation missverstehen könnte", meint Spex.

3) Blood Orange - Champagne Coast
4) Blood Orange - Are you sure you're really busy
Devonté Hynes ist ein Tausendsassa: Gerade volljährig, spielte er von 2004 bis 2006 in der Londoner Dancepunk-Kombo Test Icicles. Nach deren Auflösung gab sich Hynes das Pseudonym Lightspeed Champion, versuchte sich in Indie-Folk und begann nebenbei Songs für namhafte Acts wie Florence and the Machine oder The Chemical Brothers zu schreiben. Nun folgte sein Debütalbum als Blood Orange, das den Titel 'Coastal Grooves' (VÖ: 26.08.) trägt. "Monotonie bedeutet Langeweile", urteilt motor.de. "Das weiß auch Devonté Hynes und erfindet sich mal wieder neu. Als Blood Orange erinnert er an die verruchte Seite der Achtziger Jahre und bringt zwischen Glamour und Obszönität auch Chris Isaak, David Bowie und Billy Idol an einen Tisch." Etwas cheesy, trotzdem ganz große Klasse!!!

5) M83 - Midnight City
Dieses Saxofon!!! 'Midnight City' ist die erste Single vom sechsten Album der französischen Elektrodreampopper M83, das den Titel 'Hurry up, we're dreaming' (VÖ: 14.10.) tragen wird. "Overall, it's pop - and very epic", sagt Anthony Gonzales, der hinter M83 steckt, über das neue Doppelalbum. "Anyone who loved M83 before, they'll love this album even more." Und Liebhaber von M83 gibt es viele: Als Support von Stadionrockern wie The Killers und Kings of Leon oder auch von Depeche Mode haben sich M83 international eine große Fangemeinde erspielt. Die musikalischen Einflüsse von Gonzales - der M83 vor über zehn Jahren mit Nicolas Fromageau im südfranzösischen Antibes gegründet hat, seit 2005 M83 aber alleine betreibt und mittlerweile in Los Angeles ansässig ist -  liegen zu großen Teilen in den 80ern: Cocteau Twins, New Order, Talk Talk, Spacemen 3, Psychedelic Furs oder auch Tears for Fears und Vangelis. Als seine wichtigste Inspiration benennt er jedoch den französischen Elektronikpionier Jean Michel Jarre (der übrigens am 1. November in der TUI Arena auftreten wird).

6) Dear Reader - Man (Idealistic Animals)
Mit ihrem zuckersüßen Debütalbum 'Replace why with funny' verzauberten Dear Reader aus dem fernen Johannesburg vor zwei Jahren die Indie-Gemeinde. Seitdem hat sich einiges getan: Frontfrau Cheryln MacNeil zog nach Berlin, ließ Bandpartner Darryl Torr in Südafrika zurück und machte alleine weiter. Von ihrer veränderten Lebenssituation handelt auch das neue (Solo)Album. Bei den Songtiteln handelt es sich (fast) ausschließlich um Tiere: Kamele, Elefanten Wale, Affen, Bären - alles dabei. Und Männer. "Tiere, Zweifel, Pop - alles vereint. Dramatischer Indie-Pop zum Liebhaben", meint Intro.

7) Handsome Furs - Talking Hotel Arbat Blues
Der Konzerttipp beim Gelben Tango: Am kommenden Donnerstag spielen die Handsome Furs im Café Glocksee. Aus dem Glocksee-Newsletter:
"Das Ehepaar Dan Boeckner und Alexei Perry sind die wahren Weltreisenden des Electro-Pop, die schon in Myanmar oder der hintersten Provinz Chinas unter repressivsten Bedingungen Konzerte in Sachen künstlerischer Freiheit gegeben haben. Folglich passt ihr Equipment auch in die Satteltasche eines Kamels, ganz im Gegensatz zu Dans anderer Band, den nicht minder großartigen WOLF PARADE. Doch anders als WOLF PARADE haben sich die HANDSOME FURS dem (durchaus Gitarren enthaltenden) Electro-Pop verschrieben, der bei ihnen ähnlich wie bei FAD GADGET in die Muskeln fahrende Hymnen voller Energie ergibt."

Weitere Konzerttipps im September:
- The Great Park, Dienstag 20. September im Béi Chéz Heinz
- Locas in Love, Donnerstag 22.September im Mephisto
- Hauschka (feat. Múm-Drummer Samuli Kosminen), Freitag 30. September, Ballhof eins

8) Tarwater - Sato Sato
Die Berliner Bernd Jestram und Ronald Lippok begannen ihre musikalische Laufbahn bereits im Punk-Underground der DDR. 1995 gründeten die beiden zusammen Tarwater, und ähnlich wie ihre krautrockenden Vorbilder aus den 70ern erspielten sich Tarwater zwar international ein gutes Renommée, blieben aber in Deutschland doch eher unbekannt, so ist zumindest mein Eindruck. Hierzulande sind die beiden eher noch bekannt als Komponisten von Filmmusik. Schade eigentlich. "Nennt es weder Indietronics noch Krautrock", schreibt der Musikexpress über das neue Album 'Inside the Ships' (VÖ: 09.09.). "Lippok und Jestram positionieren sich mit konsequenten Grenzübertritten direkt neben The Notwist an der Spitze intelligenter deutscher Musik." Neben dem Deutsch-Amerikanische-Freundschaft-Song 'Sato Sato' (von DAFs 1981er Album 'Alles ist gut') befindet sich auf dem Album auch ein John-Lennon-Cover. Und beide Tarwater-Adaptionen, da lehne ich mich jetzt mal ein bisschen aus dem Fenster, sind besser als die Originale...

9) To Rococo Rot - Cars
Neben Tarwater gründete Lippok 1995 eine weitere Band: To Rococo Rot - zusammen mit seinem Bruder Robert Lippok sowie Kreidler-Aussteiger Stefan Schneider. Der Bandname ist im Übrigen ein so genanntes Palindrom: Er kann sowohl vorwärts als auch rückwärts gelesen werden. 'Cars' stammt vom einflussreichen 1999er Album 'The Amateur View', mit dem To Rococo Rot laut Pitchfork ein neues deutsches Subgenre von Ambient/Electronica prägten: "The artists blend analog effects with warm, electronic drones and mechanic percussion for a sound that's unmistakably digital, yet 100% human." Pitchfork taufte dieses neue Subgenre Squirm - zu deutsch: Verdrehung. Vielleicht auch in Anspielung auf To Rococo Rots verdrehten Bandnamen!?

10) Deptford Goth - No Man
Ein wenig irreführend ist der Name dieses Projekts. Daniel Woolhouse alias Deptford Goth kommt zwar aus Peckham, sein Projekt hat er jedoch nach Deptford benannt - einem anderen, benachbarten Südlondoner Stadtteil. Seine Musik ist auch nicht wirklich Goth(ic) wie der Name impliziert, trotzdem aber irgendwie dunkel und mysteriös. Und vor allem gut!! Seine erste Veröffentlichtung, die 'Youth II EP', ist für Oktober angekündigt.

11) St. Vincent - Year of the Tiger
St. Vincent ist nicht nur eine Insel in der Karibik, sondern auch das Pseudonym der gebürtigen Texanerin Annie Clark. Und die fast 29-Jährige ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt. Sie war Mitglied der Hippietruppe The Polyphonic Spree, unterstützte Sufjan Stevens auf Tour und steuerte zusammen mit Bon Iver einen Song zum Soundtrack des Films 'The Twilight Saga - New Moon' (dt: 'New Moon - Bis(s) zur Mittagsstunde') bei. Als Support von namhaften Bands wie Arcade Fire, Death Cab for Cutie oder Grizzly Bear wurde sie zudem einem größeren Publikum bekannt. Nun veröffentlichte Clark alias St. Vincent mit 'Strange Mercy' (VÖ: 09.09.) ihr drittes Soloalbum. Das einflussreiche Pitchfork überschlägt sich fast vor Begeisterung (und vergibt mit einer 9.0-Bewertung das begehrte 'Best New Music'-Prädikat) und nennt in der Rezension vielfältige Referenzen wie David Bowie, Talking Heads, Kate Bush, D'Angelo oder Peter Gabriel - was den Facettenreichtum des Albums unterstreicht. Auch der geschätzte Musikblog auftouren.de ist begeistert: "In Zeiten halbgarer Songskizzen, selbstzufriedener Schwammigkeit und gemütlicher Nostalgie ist es gerade dieser Reichtum an klinisch klar umrissenen Facetten und Spannungsfeldern, der St. Vincents drittes Werk zu so einem beunruhigendem Meisterstück macht. Emotional und innerlich zerrissen, doppelbödig und intelligent. 'Strange Mercy' mag dabei von Nervosität durchzogen sein, aber es ist immer eine erhabene Nervosität." 

12) Kurt Vile - Blackberry Song
Bis 2008 war Kurt Vile Mitglied beim aktuellen Album-des-Monats-Titelträger The War on Drugs (siehe auch unten). Vile kam kurz darauf bei Matador Records unter und veröffentlichte dort 2009 'Childish Prodigy', auf dem der Blackberry Song zu finden ist. Nachdem im März das großartige 'Smoke Ringe for my Halo' erschien, folgt nun im November eine EP namens 'So outta Reach'. Einen Song davon kann man sich bei Pitchfork kostenlos herunterladen.

13) The War on Drugs - Baby Missiles
14) The War on Drugs - It's your destiny
'Slave Ambient' (VÖ: 26.08.) ist das Album des Monats beim Gelben Tango.
"Der Wind in den Haaren, die Sonne auf der Haut, das Tempo nicht zu hoch, Tankstellen, Wälder, kleine Städtchen und Leuchtreklamen ziehen an dir vorüber, du fährst immer dem grauen Band hinterher, der Weg ist das Ziel. Wahrhaftig versetzen The War On Drugs dich auf die Straße, und zwar ganz entschieden irgendwo in den USA, egal ob du schon mal da warst oder nicht. Da ist Bruce Springsteen. Da ist Bob Dylan. Tom Petty... Das ist dieser Sound, bei dem man unterwegs ist, egal wo man ihn hört, dieser Sound, den man nicht nur mit den Ohren wahrnehmen, sondern auch fühlen und riechen kann und der verdammt nochmal nach Freiheit schmeckt. Wer will schon ankommen? Mit diesem einfach immer weiter: Das muss das wahre Leben sein!"
...steht geschrieben auf der Webseite des Reeperbahn-Festivals, auf dem The War on Drugs am kommenden Freitag einen von nur drei Gigs in Deutschland spielen werden.

Nächste Sendung am 3. Oktober um 23 Uhr

Donnerstag, 15. September 2011

Ganz viel spannende neue Musik...

...wird dieser Tage veröffentlicht - und hier in Hannover erwarten uns im September noch so einige tolle Konzerte. Einen kleinen Überblick darüber bekommt ihr kommenden Montag beim Gelben Tango. Das wird ein bunter Mix aus Blutorangen in Moskauer Hotelzimmern, tierischen Songs über die menschliche Seele, chinesischen Kalendern auf karibischen Inseln und ja, auch schicksalshaften Drogenkriegen in Philadelphia, eigentlich ja die "City of Brotherly Love". Und um die Geheimnistuerei nicht zu übertreiben und auch mal etwas konkreter zu werden: Ein fantastisches Cover eines dreißig Jahre alten DAF-Songs ist auch dabei...

Montag, 5. September 2011

PLAYLIST VOM 5. SEPTEMBER

1) Beach Fossils - What a Pleasure
Merkt euch diese Band!!! Leider sind die Veröffentlichungen der Beach Fossils in Deutschland bislang etwas untergegangen, aber in der »Indie»Metropole New York ist die Band um Sänger/Gitarrist Dustin Payseur der letzte Schrei. Bei dem Song 'Out in the Way', ebenfalls zu finden auf der tollen 'What a Pleasure EP' (VÖ: 22.07.), ist übrigens Jack Tatum von Wild Nothing mit am Werk.

2) Pavement - Range Life
3) Stephen Malkmus & the Jicks - Stick figures in love
"Out on tour with the Smashing Pumpkins / Nature kids they don't have no function / I don't understand what they mean / and I could really give a fuck", singt Pavement-Frontmann Stephen Malkmus in 'Range Life'. Was die sensiblen Smashing Pumpkins als grobe Provokation empfanden und prompt Veto einlegten gegen einen Pavement-Auftritt beim Lollapalooza-Festival 1994, auf dem die Smashing Pumpkins Headliner waren. Auch die kalifornischen Hardrocker der Stone Temple Pilots bekamen in 'Range Life' ihr Fett weg: "The Stone Temple Pilots / they're elegant bachelors / they're foxy to me, are they foxy to you." Auch wenn Malkmus beteuert(e), diese Zeilen nicht beleidigend gemeint zu haben: Subtil ironische Texte sind seit jeher sein Markenzeichen. Und ein Grund dafür, dass Pavement (die letztes Jahr auf großer 'Reunion Tour' waren) zu einer der wichtigsten Indierockbands der 90er Jahre wurden. Bei Konzerten ersetzte Malkmus in 'Range Life' übrigens die Smashing Pumpkins und Stone Temple Pilots ab und zu durch andere Bands wie die Spice Girls oder Counting Crows. Der Song stammt vom 1994er Album 'Crooked Rain, Crooked Rain'. Die Single von jenem Album lief übrigens einst als Video beim MTV-Blödelduo Beavis & Butt-Head. Deren Urteil: "Buttwipe music" (die Übersetzung spar ich mir ;)
Das letzte Pavement-Album erschien 1999, seitdem hat Malkmus zusammen mit The Jicks fünf weitere Platten aufgenommen, zuletzt das von Beck produzierte 'Mirror Traffic' (VÖ: 19.08.), das laut Rolling Stone mit jedem Stück die Richtung wechselt: "Von psychedelischem Blues zu den späten Beatles, von Pavement zum in einem Slacker-Diss versteckten Classic Rock, von den Zombies zu Bob Dylan. Anstrengend ist das nie. (...) Stephen Malkmus & The Jicks lieben ihre musikalische Vergangenheit, sie wollen sie aber immer wieder neu erfinden."

4) Beirut - Santa Fe
5) Beirut - The Rip Tide
Zu Beirut, der Band von Mastermind Zach Condon, müsse man eigentlich nichts mehr sagen, schreibt Intro. Längst gehöre der von der Presse einst als Wunderkind gefeierte Musiker zu den Indie-Lieblingen, der alle vereine - so wie auch Belle & Sebastian im Indie-Pop oder Michael Jackson und die Beatles im Mainstream-Pop. Demzufolge gäbe es auf 'The Rip Tide' (VÖ: 26.08.) auch nur wenig Überraschungen: "Beirut machen das, was sie am besten können: schwelgerischen Pop in Folk-Tradition mit der tollsten Instrumentierung der Welt. (...) Ein bisschen moderner und aufwendiger im Sound ist das Album, ein bisschen mehr Pop als zuletzt - gleichzeitig aber auch intimer. Außerdem ist es, obwohl im Winter aufgenommen, sehr sonnig geworden und strahlt eine Wärme aus, der unmöglich zu entkommen ist." Weitere Infos zu Beirut findet ihr in der Playlist vom 16. Juni.

6) Future Islands - Balance
Der Song 'Balance' stammt vom neuen Album der Gelber-Tango-Lieblinge Future Islands, das den Titel 'On the Water' tragen und am 14. Oktober 2011 bei Thrill Jockey erscheinen wird. Selbstverständlich im Oktober zu hören beim Gelben Tango. Und von dem Song gibt's auch schon ein offizielles Video:



7) Other Lives - Tamer Animals
"Eingängig, ohne anbiedernd zu sein, verspielt, aber nie überladen und solide, ohne langweilig zu sein", steht in der aktuellen September-Ausgabe von Unclesally*s Magazine über 'Tamer Animals', das neueste Werk der Other Lives aus Oklahoma (VÖ: 26.08.). Diese Mischung aus "Winnetou-Soundtrack und Fleet Foxes" sei manchmal mehr, als man zu hoffen gewagt habe.

8) Peter Broderick - Not at home
Der Konzerttipp beim Gelben Tango: Am Mittwoch 15. September tritt Peter Broderick bei Feinkost Lampe auf. Aus dem poetisch angehauchten Feinkost-Newsletter:
"Wenn er nicht gerade als Inspirationsquelle für Nils Frahm in einem Flügel liegt oder mit der dänischen Band Efterklang durch die Weltgeschichte tourt, dann komponiert Peter Broderick Klangkostbarkeiten auf Klavier, Gitarre, Geige und vielen anderen akustischen Instrumentalkörpern. Minimalistische Arrangements, in denen sich zwischen den einzelnen Noten ganze Welten öffnen. Und seit Kurzem schreibt er auch Lieder, was ein Glück ist für die Bewohner des Liedlandes. Denn selten füllten so feinsinnige, berührende Melodiegeschichten den Himmel von Liedland. Jeder Song ein Moment berührten Innehaltens. Jedes Stück eine aquarellene Landschaft, die man nicht mehr verlassen mag."

9) Grizzly Bear - Shift (Alternate Version)
Die Grizzlybären aus dem New Yorker Szenestadtteil Brooklyn sind eine einflussreichsten und wichtigsten Indie-Bands der letzten Jahre. Die drei bisherigen Studioalben gelten allesamt als Meisterwerke. Bassist Chris Taylor hat sich darüberhinaus einen Ruf als Produzent gemacht. So war er verantwortlich für Alben von TV on the Radio, Twin Shadow, Miles Benjamin Anthony Robinson oder auch den Dirty Projectors. Am kommenden Freitag erscheint zudem das Debütalbum seines Soloprojekts CANT - zu hören beim nächsten Gelben Tango. Der Song 'Shift' stammt vom 2006er Grizzly-Bear-Debütalbum 'Horn of Plenty', die gespielte Version ist hingegen auf der 'Friend EP' zu finden und fand nun Verwendung im Soundtrack zu dem wunderbaren Kinofilm 'Blue Valentine', ein Beziehungsdrama mit Ryan Gosling und Michelle Williams, das seit 4. August in den deutschen Kinos läuft.

10) Apparat - Black Water
Das neue Album 'The Devil's Walk' von Apparat erscheint erst am 23. September, die aktuelle Intro macht einem aber schon den Mund wässrig: "The Devil's Walk setzt die Segel, um die Küste des heimischen Electrofrickellands weit hinter sich zu lassen und Kurs auf Befreiung zu nehmen: von Beats, Dance-Diktat, Computerfixiertheit und all dem Kram. Für dieses Abenteuer hat (Sascha) Ring mit Mute ein neues Label gefunden, und er hat eine neue vierköpfige Band gegründet, in der er, zumindest auf der Bühne, einfach nur mehr Sänger und Gitarrist sein muss. Seine Thom-Yorke'schen Heulerfrequenzen setzt er, der erst vor ein paar Jährchen zum ersten Mal vor ein Mikrofon genötigt wurde, auf fast allen Stücken ein, als einzige Gastsängerin lädt er Soap & Skin für ein Stück zum großen Gänsehautgipfel. Da schaudert's einen fast noch schöner als beim leisen Romantiker-Rezitieren."

11)The War on Drugs - Brothers
12) The War on Drugs - Your Love is calling my name
Das Album des Monats September beim Gelben Tango: 'Slave Ambient' (VÖ: 26.08.) von The War on Drugs!!!
Hier nochmal das byte.fm-Zitat aus der Sendung zum Nachlesen:
"The War On Drugs haben die Gabe, Country mit Elektronik, Blues und Stadionrock zu mischen, all das auf eine so unprätentiöse Weise, dass 'Slave Ambient' beim ersten Hören fast wie ein langer Song klingt. Aber wie ein langer guter Song. Dabei wird ganz unangestrengt mit dem Begriff Americana gespielt, das es fast schon frech erscheint, wie dieser in die Gegenwart transportiert wird. Das erinnert an mancher Stelle mehr an Tom Petty, dann glaubt man Bruce Springsteen zu hören, aber auch Bob Dylan und My Bloody Valentine schauen kurz vorbei. (Adam) Granduciels Stimme zieht den Hörer dabei so in seinen Bann, dass man am Ende des Albums einfach nur 'Repeat' drücken kann."
Die komplette Rezension findet ihr hier.
Weitere Songs vom Album des Monats hört ihr in der nächsten Sendung am 19. September.

13) Balam Acab - Expect
'Wander/Wonder' (VÖ: 26.08.) von Balam Acab ist die neueste Veröffentlichung auf Tri Angle Records - von dem ihr in den letzten Wochen schon andere Künstler wie How to dress well, Clams Casino und Holy Other hören konntet. Hinter Balam Acab steckt der 20-jährige New Yorker Soundtüftler Alex Koone, dessen Musik in rätselhafte Schubladen wie Witch House, Swrewgaze oder Post-Dubstep gesteckt wird, jedoch eigentlich in keine Schublade passt. "Es geht um die Idee der Schönheit im Unperfekten, getaucht in eine Atmosphäre des Unwirklichen", schreibt auftouren.de. "Seit letztem Jahr nennt man das bekanntermaßen Witch House, wobei 'Wander/Wonder' mehr in den dunklen Untiefen zu zerfließen scheint, nicht so monumental und intensiv wie Salem daherkommt oder so humpelnd und r’n’b-mäßig wie (...) How To Dress Well."

Nächste Sendung am 19. September um 23 Uhr.

Donnerstag, 1. September 2011

Das Sommerloch ist überstanden...

...und zur Zeit erscheinen wieder unglaublich viele aufregende Platten. Kommenden Montag beim Gelben Tango bekommt ihr einen Überblick/Vorgeschmack über/auf die schönsten Veröffentlichungen der letzten/nächsten Zeit - u.a. dabei sein werden die Balkanromantiker Beirut, das Kammerfolkquintett Other Lives und das Berliner Frickelgenie Apparat. Ganz zu schweigen vom großartigen neuen Album des Monats - eine berauschende Mischung aus Country, Elektronik, Blues und ja, Stadionrock. Abgerundet wird der Gelbe Tango »Indie» Nacht wie immer von einem Konzerttipp sowie ausgewählten »Indie»Klassikern. Darunter ein Song, der die großen Smashing Pumpkins einst zur Weißglut brachte. Los geht's Montag nach dem Heimspiel LeineHertz. Einschalten lohnt sich.