Montag, 18. Juni 2012

PLAYLIST VOM 18. JUNI

1) Sun Kil Moon - Carry Me Ohio
AMONG THE LEAVES (VÖ: 8.6.) heißt das mittlerweile fünfte Album von Mark Kozeleks Band Sun Kil Moon. Egal ob mit den Red House Painters oder Sun Kil Moon - nur wenigen Künstlern gelingt es so beständig, einen melancholischen Zauber zu entfalten wie Kozelek. 'Carry me Ohio' stammt vom 2003 erschienenen Sun-Kil-Moon-Debüt GHOSTS OF THE GREAT HIGHWAY.

2) Staring Girl - Ich glaube nicht
SIEBEN STUNDEN UND 40 MINUTEN heißt das Anfang Juni erschienene Debüt der Hamburg-Kieler Formation Staring Girl. "Ein Album, das fast schüchtern daherkommt", verkündet ihr Label K&F Records. "Eine Stimme, die eher ungelenk als extravagant ist und dabei von einer Band gestützt ist, die so unaufdringlich rumpelnd spielt, dass man in einen Sog gerät." Gisbert zu Knyphausen reloaded - im allerpositivsten Sinn!!

3) Cold Specks - Blank Maps
4) Cold Specks - Hector
Als »Doom Soul« bezeichnet die 24-jährige Kanadierin Al Spx alias Cold Specks ihre Musik. Ihr Debütalbum I PREDICT A GRACEFUL EXPULSION (VÖ: 18.5./Mute Records) vereint Soul, Blues und Gospel mit Folk und Indie. Vielleicht gar eine der Platten der Jahres: "I am, I am / A goddamn believer".

5) Alt-J (∆) - Estocada
»Folk-Step« nennen Alt-J ihre sehr eigene Mischung aus Folk, Hip Hop und Indietronic. "Nick Drake trifft Gangsta Rap" ist anderswo zu lesen. Das Debütalbum der jungen Band aus Leeds heißt AN AWESOME WAVE (VÖ: 25.5./PIAS) und klingt nach Why? aber auch den Wild Beasts (mit denen Alt-J bereits auf Tour waren).
Wer sich fragt, was es mit dem Bandnamen auf sich hat: Drückt man auf einer englischen Macbook-Tastatur die Kombination Alt-J, ergibt sich daraus das Delta-Symbol ∆, welches im Übrigen auch als Hipster-Dreieck verrufen ist. Die Band erklärt, dass "in mathematical equations it’s used to show change". ∇

6) U3000 - Niemals
Konzerttipp: U3000 spielen am Donnerstag bei der Fete de la Musique, und zwar um 15 Uhr auf der Faust-Bühne am Hohen Ufer (Altstadt). Die vier Hannoveraner - die gerade eifrig an ihrem Debütalbum werkeln - verbinden verträumte Shoegazeschrammelei und detailverliebten Synthiepop mit der Subtilität der Hamburger Schule.

7) Japandroids - Adrenaline Nightshift
Unser aller liebstes Garagenrock-Duo aus dem kanadischen Vancouver kommt zurück nach Hannover und beehrt im August das BootBooHook. Am 8. Juni erschien ihr hochgelobtes neues Album CELEBRATION ROCK - mit seiner Synthese aus Simplizität und emotionalem Raffinement laut Intro Magazin ein "magisch funktionierendes Rockalbum". Oh yeah!!

8) Liars - No.1 against the Rush
Nach zwei eher soliden Alben ist den Liars endlich wieder ein großer Wurf gelungen, schreibt Intro Magazin über WIXIW (sprich: 'Wish You'), das sechste Album des New Yorker Experimal-Rock-Trios. "Zusammen mit Mute-Chef und Produzenten-Urgestein Daniel Miller (...) findet das doppelbödige Songwriting der Band zu seinem klanglichen Äquivalent zurück und rankt sich um kafkaesk mäandernde Elektronik-Sequenzen. "

9) Lemonade - Softkiss
Lemonade stammen aus San Francisco, haben sich aber wie so viele Bands in der Retropop-Hochburg Brooklyn niedergelassen. Das Trio war bereits auf Tour mit Acts wie Tanlines, Neon Indian oder Delorean - und das sind auch äußerst passende Referenzen für das heute erscheinende Album DIVER (Matador Records).

10) Peaking Lights - LO HI
11) Peaking Lights - Dream Beat
Das Album des Monats beim Gelben Tango: LUCIFER von den Peaking Lights, in den Plattenläden seit 15. Juni. Mit seinen sanft dröhnenden und scheppernden Dub-Collagen male das kalifornische Ehepaar "Bilder in eine imaginäre Nacht, in der die Lichter schon ausgegangen sind und nur der DJ noch seinen Job tut", so der aktuelle Musikexpress.

12) Kante - Wenn man im Atmen innehält
Kante seien die deutschsprachige Band, die sich am bewusstesten der Tendenz zum intellektuellen Fast-Food verweigerten, schrieb Plattentests vor acht Jahren über ZOMBI, das dritte Album der Hamburger. "Wo andere gedanklich und musikalisch abspecken, um vielleicht noch durch die engen Türen der Radio- und Fernsehstationen zu passen, ihren Anspruch also dem Airplay unterordnen, bearbeiten die Fünf ihr bisweilen sperriges Material mit feinen Werkzeugen. So erhält die Arbeit eine Dichte, die nicht nur beim wiederholten Hören immer noch trägt, sondern von Mal zu Mal Neues offenbart. (...) Wenn man dann wirklich im Atmen innehält, die Ohren aufsperrt und auch das Herz, geht die Reise in eine unendliche Welt des Sounds."

13) Perfume Genius - No Tear
Hinter dem Pseudonym Perfume Genius verbirgt sich der mittlerweile in Seattle ansässige Mike Hadreas. Auf seinem zweiten Album PUT YOUR BACK N2 IT (VÖ: 17.2.) verarbeitet der 27-Jährige seine leidvolle Vergangenheit als Drogensüchtiger in der New Yorker Schwulenszene. "Mit der Eindringlichkeit eines Antony Hegarty und Instinktivität eines Jeff Buckley verbindet Mike Hadreas angsterfülltes Jammern mit intimer Transparenz, dass es einem noch immer die Sprache verschlägt", schwärmt motor.de.

Nächste Sendung am 2. Juli um 23 Uhr

Montag, 4. Juni 2012

PLAYLIST VOM 4. JUNI

1) Whirr - Toss
"Tagträumen im Feedback", so beginnt Plattentests.de seine Rezension vom neuen Album PIPE DREAMS der kalifornischen Shoegazer Whirr (VÖ: 11.5.). "Allen Dreampop-Anklängen zum Trotz ist PIPE DREAMS kein Album für kuschelige Winterabende, auf jedes Innehalten und Verlorenfühlen folgt zwangsläufig ein weiteres, mal mehr, mal weniger heftiges Shoegaze-Feedback."

2) Violens - When to let go
3) Violens - Sariza Spring
4) Ride - Cool your Boots
Der Retropop der Violens aus Brooklyn beschwört oft Vergleiche mit britischen Shoegaze-Legenden wie Ride, Slowdive oder den Pale Saints herauf. Das neue Album TRUE ist am 15. Mai erschienen (hierzulande leider bisher nur als mp3-Download zu erwerben) bei Slumberland Records - ein US-Indielabel, bei dem weitere Retropop-Bands wie The Pains of being pure at Heart, Crystal Stilts und Frankie Rose unter Vertrag stehen. Zurück zu den Violens: "TRUE shows that [Jorge] Elbrecht and his band are more than capable of recreating moments from the past in a way that is reverent and still provides pleasure to those who grew up listening to those past sounds and relative newbies alike", schreibt Pitchfork.

5) I like Trains - The Hive
Wer Interpol, die Editors und das Post-Punk-Revival der 00er Jahre liebt, dem sei das neue iLiKETRAiNS-Album THE SHALLOWS empfohlen (VÖ: 11.5.). "Stoische Rhythmen, subtil kitzelnde Melodien und als tragendes Element die obligatorischen Synthies [sowie] der unverwechselbare Bariton von Sänger Dave Martin", schreibt die motor.de Redaktion. "Ein Album von bedrückender Schönheit."

6) Light Asylum – A certain Person
Eine der abgefahrensten Platten der letzten Monate bescherte uns das mittlerweile in Berlin ansässige (und jüngst fürs Berlin Festival bestätigte) Synth-Goth-Duo LIGHT ASYLUM (VÖ: 4.5./Mexican Summer). "So etwas wie die Depeche Mode des aktuellen Wave/Chillwave/EBM-Retrotrends", beschreibt Intro Magazin die SXSW-Festival-Überflieger aus Brooklyn.

7) Exitmusic - White Noise
8) Exitmusic - The modern Age
"Beruhigend, apokalyptisch, himmlisch, triumphal" - so beschreibt Cargo Records Germany PASSAGE, das letzte Woche auf Secretly Canadian erschienene Debütalbum des Brooklyner Duos EXITMUSIC. Eine äußerst gelungene Mischung aus Zola Jesus, Beach House und The Jesus and Mary Chain.

9) Mount Eerie - House Shape
"If I look/ or if I don't look/ clouds are always passing over" sinniert Phil Elverum alias Mount Eerie auf CLEAR MOON (VÖ: 22.5.) - "ein eindringliches, sich räkelndes Album, das sich aus Folk, ominöser Kammermusik, Elektronik und ambienten Metalklängen zusammensetzt", so National Public Radio.

10) Here We Go Magic - How do I know
A DIFFERENT SHIP, das neue Album von Here We Go Magic, steckt voller Referenzen. Von The Sea and Cake und Paul Simon über Talking Heads sei alles drin, meint SPIEGEL ONLINE: "Nächtliche Straßen, die ins Verderben weisen, seltsame Fluchten in den Wahnsinn und irrwitzige Jam-Sessions im Heizungskeller." Produziert von Radiohead-Maestro Nigel Godrich - mit einer guten Portion Thom Yorkeschem Vitamin B obendrauf.

11) Peaking Lights - Live Love
12) Peaking Lights - Beautiful Son
13) Peaking Lights - Morning Star 
Das Album des Monats Juni, exklusiv beim Gelben Tango: LUCIFER von den Peaking Lights, das am 15. Juni erscheinen wird. Als Soundtrack für die Zeit zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang bezeichnet Domino Records das zweite Album des mittlerweile in Kalifornien ansässigen Ehepaars, das wieder voller psychedelisch-dubbiger und teilweise auch poppiger Soundcollagen ist.

Nächste Sendung am 18. Juni um 23 Uhr