Montag, 15. April 2013

PLAYLIST VOM 15. APRIL

1) DJ Koze feat. Apparat - Nices Wölkchen
DJ Kozes neues Album AMYGDALA (VÖ: 22.3./Pampa Records) schlägt Wellen: Wann wurde zuletzt mal ein deutsches Werk als 'best new music' bei Pitchfork ausgezeichnet!? Eine ernst gemeinte Frage übrigens - weiß jemand die Antwort? Vielleicht The Notwists NEON GOLDEN?! Zurück zu Koze: Der Hamburger DJ versammelt auf "seinem SGT. PEPPER" namhafte Künstler wie Apparat, Tocotronic-Frontmann Dirk von Lowtzow, Matthew Dear und Caribou. Und reitet passend dazu auf dem Coverbild einen Karibu. Was für ein Trip!!


2) Autre Ne Veut - Play by Play
Dass die Innovationen des R'n'B-Genres längst nicht mehr auf der großen Bühne stattfinden, sondern sich im Untergrund "krümeln und kauzen" (SPIEGEL ONLINE), dürfte Hörern dieser Sendung bekannt sein. Neben Künstlern wie The Weeknd oder How To Dress Well rekonfiguriert auch der New Yorker Arthur Ashin alias Autre Ne Veut den R'n'B. "Oder wagt vielmehr eine Wiederauferstehung, Mutation oder Evolution dieser Musikrichtung", so Auftouren.de. Sein ekstatisch-exzentrisches zweites Album ANXIETY ist am 8. März erschienen.

3) Deptford Goth - Feel Real 
"Der Typ ist weder aus Deptford, noch macht er Gothic", lästerte ein Londoner Klamottenhändler, mit dem der Gelbe Tango kürzlich über die lokale Musikszene sprach, über das Südlondoner Soloprojekt Deptford Goth. "Eine Kombination aus einem Londoner-Szenebezirk in the making und Gotik - wenn das nicht Glamour ist", ulkt die Spex, indes sehr angetan von LIFE AFTER DEFO: Daniel Woolhouse setze sich auf seinem Debütalbum "mit der sprichwörtlichen und sehr gegenwärtigen Überwindung des Eindeutigen auseinander". Eigentlich arbeitet Woolhouse als Grundschulaushilfslehrer, das erklärt auch die fast zweijährige Warterei auf sein am 22. März endlich bei Merok Records erschienenes Debütalbum.

4) James Blake - To the last
"Wer überhaupt keine Ahnung hat, wo die Musik von James Blake herkommt, und Skrillex für den Erfinder des Dubstep hält und Dubstep für den heißen Scheiß, weil zurzeit sehr penetrant Genre-Compilations in den Werbepausen seiner Lieblingsfernsehshow TV total angepriesen werden, wird es leichter gemacht mit diesem zweiten Album." Den Nagel sowas von auf den Kopf trifft der Musikexpress mit seiner Rezension von OVERGROWN (VÖ: 5.4./Polydor).

5) Bonobo feat. Grey Reverend - First Fires 
6) Grey Reverend - One by One
Eines der schönsten und facettenreichsten elektronischen Alben des Jahres: THE NORTH BORDERS von Simon White alias Bonobo. Mit illustren Gästen wie Erykah Badu (kürzlich erst bei Flying Lotus zu hören) und L.D. Brown alias Grey Reverend, Tourmitglied von The Cinematic Orchestra. Grey Reverend selbst macht wunderbaren Neo-Folk und hat vor zwei Jahren sein Solodebüt namens OF THE DAYS veröffentlicht.

7) Phosphorescent - The Quotidian Beasts
"Was Sufjan Stevens der Folk, das ist eben Houck die gediegene Americana", schreibt der Musikexpress über Phosphorescent-Mastermind Matthew Houck und dessen neues Album MUCHACHO (15.3./Dead Oceans). "Und ähnlich wie Stevens transzendieren Phosphorescent den ursprünglichen Stil mittels purer Emphase und Melodienseligkeit. Diese Trompeten! Dieses südstaat­­liche Gefühl! Calexico mit ihrer, pardon, Wüstenkaktussimulationskacke passen hier zweimal rein. (...) Muss man gehört haben."

8) Deerhunter - Revival 
9) Atlas Sound - Freak Train (Kurt Vile Cover)
Am 3. Mai erscheint auf 4AD das neue Deerhunter-Album MONOMANIA. Wie das wohl klingen wird!? "Avantgarde-Rock'n'Roll" verspricht uns Sänger Bradford Cox, der mit seinem Nebenprojekt Atlas Sound einst den Kurt-Vile-Song 'Freak Train' coverte - und hier mit einem Gastauftritt bei einem Kurt-Vile-Konzert in Atlanta überraschte:


10) Kurt Vile - Girl called Alex
11) Kurt Vile - Too Hard
CONSTANT HITMAKER und CHILDISH PRODIGY taufte Kurt Vile zwei seiner ersten Veröffentlichungen. Ein Wunderkind, das Hits am laufenden Band produziert - ein Fall von Selbstüberschätzung!? Nope. Spätestens mit seiner neuen Platte WAKIN ON A PRETTY DAZE (VÖ: 5.4./Matador Records) ist Vile im Songwriter-Olymp angekommen. "Slacker pop perfection from our favourite long-hair", schwärmt das NME Magazine über das "kleine Meisterwerk" (Musikexpress), das die Kollegen von ByteFM als "zeitlosen Klassiker, unbeschwert und erwachsen" bezeichnen. Und erklären Vile - Jahrgang 1980 - obendrauf zu einem der bedeutendsten Gitarristen und Songwriter seiner Generation. Das Sahnehäubchen für Vile: 'Best new music' bei Pitchfork. Das Album des Monats April beim Gelben Tango.

12) Youth Lagoon - Mute
Eine bittersüße Anekdote über das Albumcover von WONDROUS BUGHOUSE (VÖ: 15.3./Fat Possum): Youth Lagoon-Mastermind Trevor Powers bekam während der Aufnahmen ein Buch über psychedelisch inspirierte Kunst aus den 70er Jahren in die Hände. Mit Werken, die drogensüchtige Jugendliche in der Kunsttherapie angefertigt hatten. Das Bild einer LSD-abhängigen Frankfurter Philosophie-Studentin namens Marcia Blässle (1956-83) beeindruckte Powers so sehr, dass er jeden Hebel in Bewegung setzte, um die Bildrechte für sein neues Album zu bekommen. Mit Erfolg. "It was crazy how something created by someone so distant, so long ago, spoke to me so much. The album wouldn't have been complete without that cover." 
  
Nächste Sendung am 6. Mai um 23 Uhr

Montag, 1. April 2013

PLAYLIST VOM 1. APRIL

1) Theme Park - Tonight
"In Gefilden, die seit den Talking Heads niemand mehr betreten hat" wildern Theme Park laut Intro Magazin mit ihrem Debütalbum THEME PARK (VÖ: 22.3./Transgressive Records). Eine gewagte, fast schon provokative These. Intro hat sogar eine Schublade für die drei Londoner parat: Post-Afrobeat. Oder wie wär's mit Ibiza-Indie!?

2) Daughter - Youth (Alle Farben Remix)
Einer der Indie-Disco-Hits des Jahres. Dieser Remix von Daughters Überhit 'Youth' steht im krassen Kontrast zu der Düsterheit auf IF YOU LEAVE. Das lang erwartete Debütalbum des Londoner Trios ist am 15. März bei 4AD erschienen und wird überall in höchsten Tönen gelobt.

3) HVOB - Jack [All Work And No Play Makes Jack A Dull Boy]
Die Österreicher Elektronik-Überflieger HVOB ('Her Voice Over Boys'), bestehend aus Anna Müller und Paul Wallner, waren ehemals Mitglieder der Wiener Schnulzpopper Herbstrock. Das gefeierte Debütalbum HVOB ist am 15. März bei Oliver Koletzkis Label Stil vor Talent erschienen

4) Bonobo feat. Erykah Badu - Heaven for the Sinner
5) Bonobo - Jets
Das Potential zum zukünftigen Klassiker attestiert laut.de dem neuen Album des britischen Produzenten Simon Green alias Bonobo. "Überraschend vertraut und doch neu. Musikalisch anspruchsvoll, aber ohne jegliche Verkopftheit." THE NORTH BORDERS ist am letzten Freitag wie gewohnt bei Ninja Tune erschienen.

6) Urban Homes - Ayran Gifbek Mersi
Ein ausuferndes Cosmic-Rock-Album, "das sich einen Teufel um Genregrenzen schert und trotz aller Gemütlichkeit stets in die Beine geht", schreibt Intro Magazin über CENTRES. Das Debütalbum der Kölner ist am 15. März beim Leipziger Label Altin Village & Mine Records erschienen. Ihre Kölner Kollegen von PTTRNS - Benjamin Riedl ist sogar bei beiden Bands Mitglied - bringen dort am 12. April ein neues Album heraus...

7) PTTRNS - Resonate
"So viel Coolness aus Deutschland erwartet niemand", schwärmt dingoflamingo.com über das Kölner Dance-Quartett PTTRNS. Deren experimenteller Mix aus LCD Soundsystem, Metronomy, WhoMadeWho und Hot Chip verdiene das Prädikat: Tanzbar und intelligent. Das zweite Album heißt BODY PRESSURE (VÖ: 12.4./Altin Village & Mine Records).

8) Kurt Vile - Air Bud
9) Kurt Vile - Pure Pain
10) Kurt Vile - All Was Talk
Epic Folk. So bezeichnet Kurt Vile seine Musik gerne. Episch. Das ist auch die beste Beschreibung für sein neues Album, das am Freitag bei Matador Records erscheinen wird. Die elf Songs auf WAKIN ON A PRETTY DAZE slackern sich im Schnitt sechseinhalb Minuten dahin. Das Album des Monats April beim Gelben Tango.

11) Phosphorescent - Song for Zula 
"Phosphorescent erneuern mit elektrifizierten Mariachi-Balladen den Countryrock. Ein interessanteres Americana-Album ist für dieses Jahr nicht mehr zu erwarten", schreibt Spiegel Online über MUCHACHO (VÖ: 15.3./Dead Oceans), das neue Album des US-Singer/Songwriters Matthew Houck alias Phosphorescent. "Some say love is a burning thing / That it makes a fiery ring / Oh but I know love as a fading thing / Just as fickle as a feather in a stream" - einer der Pop-Hits des Jahres: 'Song for Zula'
   
Nächste Sendung am 15. April im 23 Uhr