Montag, 18. März 2013

PLAYLIST VOM 18. MÄRZ

1) Mano Le Tough - Cannibalize
"Betörender Kopfhörerhouse mit warmem Melodiegespür" (Auftouren.de) - besser lässt sich die Musik von Mano Le Tough nicht auf den Punkt bringen. Ähnlich wie Pantha Du Prince oder Labelkollege John Talabot liefert der irische Produzent mit seinem Debütalbum CHANGING DAYS (VÖ: 22.2./Permanent Vacation) den perfekten Soundtrack für einen Frühlingsspaziergang. Ein Abstecher zum Tanzlokal nicht ausgeschlossen.

2) Flume feat. Jezzabell Doran - Sleepless
Eine Cornflakes-Packungsbeilage weckte bei dem 13-jährigen Harley Streten die Begeisterung für elektronische Musik. Nein, nicht etwa eine Plastikfigur von Flat Eric: In der Schachtel befand sich eine CD mit einer simplen Software zum Produzieren eigener Musik. Mittlerweile ist der Junge aus Sydney 21 Jahre alt und unter dem Pseudonym Flume ein Shootingstar in seiner Heimat. Obwohl Australien nicht unbedingt als Elektro-Hochburg bekannt ist, schoss das Debütalbum FLUME (VÖ: 22.2./Transgressive Records) kürzlich auf Platz 1 der australischen Charts.

3) Major Lazer feat. Amber (Dirty Projectors) - Get Free
"Mehr Ganja, mehr Jamaika statt Knarrengepumpe", lobt Intro die neue Major-Lazer-Single 'Get Free'. Major Lazer ist das Dancehall-Nebenprojekt von Diplo, der ansonsten für R'n'B'-Größen wie MIA oder Beyoncé produziert. Auf dem neuen Album FREE THE UNIVERSE (das nächsten Monat erscheinen wird) sind als Gastsänger u.a. Wyclef Jean, Shaggy, Justin Bieber und Ezra Koenig von Vampire Weekend zu hören.

4) Youth Lagoon - Dropla
Youth Lagoon, einer unserer liebsten Indie-Überflieger aus 2011 (das Debüt THE YEAR OF HIBERNATION war im Dezember 2011 Album des Monats beim Gelben Tango), kehrte jetzt am Freitag mit einem weiteren kleinen Meisterwerk zurück. "One of the most arresting headphone records you'll hear this year", schwärmt NPR über WONDROUS BUGHOUSE, das laut Pitchfork die endlosen Möglichkeiten von Imagination and Introspektion entdecke.

5) Rhye - 3 Days
6) Rhye - The Fall
WOMAN heißt das sehnsüchtig erwartete Debütalbum von Rhye. Es singt aber - auch wenn's nicht so klingt - ein Mann. Die wunderbare Sade lässt grüßen. "Das wohl intimste Stück Musik, das man sich dieser Tage auf den Plattenteller legen kann", schreibt Intro Magazin über WOMAN (VÖ: 1.3./Polydor). Definitiv eines der schönsten Popalben des noch jungen Jahres!!

7) Ducktails - Under Cover
Tanzbar wie The Whitest Boy Alive, funky wie Toro Y Moi, zauberhaft wie die Stars, cheesy wie Destroyer -  so facettenreich ist das neue Ducktails-Album THE FLOWER LANE (VÖ: 25.1./Domino Records), das Nebenprojekt von Real Estate-Gitarrist Matt Mondanile.

8) ON AN ON - Cops
9) ON AN ON - Every Song
Eine Anspielung aufs Electric Light Orchestra, "wie angenehm un-indie!", räsoniert der Musikexpress über das Indie-Trio ON AN ON aus Chicago. Ihr Debütalbum GIVE IN (VÖ: 1.3./City Slang) ist die Platte des Monats März beim Gelben Tango.


10) Bloc Party - This Modern Love
11) Beach Fossils - Crashed Out
Zu den Beach Fossils muss an dieser Stelle nicht mehr viel gesagt werden, bereits zum sechsten Mal ist die New Yorker Band beim Gelben Tango zu hören und damit eine der meistgespielten Kapellen in dieser Radiosendung. Der Song 'Crashed Out' erinnert so schön an die guten alten Bloc Party, deshalb mit 'This Modern Love' ein Klassiker aus deren 2005er Debütalbum SILENT ALARM.

12) Devendra Banhart - Für Hildegard von Bingen
13) Devendra Banhart - Your Fine Petting Duck
Wenn Omas Gute-Nacht-Song Punkrock sei, spottete Devendra Banhart jüngst in der taz, dann lasse er sein neues Album auch als Folk durchgehen. Ein klarer Seitenhieb der Freakfolk-Ikone gegen genau diese Bezeichnung, die er bekanntermaßen verabscheut. Fest steht: Die neue Platte, für die sich der 31-jährige Kalifornier fast vier Jahre Zeit gelassen hat, heißt MALA und ist seit 15. März im Handel.
Hildegard von Bingen, die Banhart in einem Lied besingt, ist eine Universalgelehrte, katholische Heilige, Mystikerin und Musikerin aus dem Mittelalter. Und zugleich eine Proto-Feministin. Eine interessante, fast undenkbare Kombination. Von Bingen, die von 1098 bis 1179 in Rheinland-Pfalz lebte und wirkte, ist seit einiger Zeit wieder in aller Munde, vor allem in der Frauenbewegung wurde von Bingen als Ikone (wieder)entdeckt. Seit einiger Zeit gibt es sogar nach ihr benannte Biodinkelbrote. Banhart hat für von Bingen andere Visionen, wie er im taz-Interview verriet: "Die Hildegard in meinem Song flieht aus dem Kloster, zieht nach San Francisco und wird eine VJ, die 'Zulu Nation' von Africa Bambaataa auf Heavy Rotation spielt. Eine Feministin des Mittelalters, das finde ich als Ausgangspunkt eines Songs geradezu überwältigend!"

Nächste Sendung am 1. April um 23 Uhr

Montag, 4. März 2013

PLAYLIST VOM 4. MÄRZ

1) El Perro Del Mar - Walk on by
Vor einer halben Ewigkeit gab es mal eine deutsche Popband namens Hund am Strand. Nicht zu verwechseln mit dem Hund vom Meer, auf spanisch: El Perro del Mar. So heißt das Projekt der Schwedin Sarah Assbring. Benannt nach einem Hund, der ihr an der spanischen Küste in einem traurigen Moment Gesellschaft geleistet habe, klärt der Musikexpress auf. Ihr aktuelles Album PALE FIRE, bereits im November 2012 auf Memphis Industries erschienen, ist gespickt mit Elektropop-Perlen.

2) Jagwar Ma - The Throw
Globalisierung macht's möglich: Das Duo aus Sydney klingt wie die Madchester-Bands der späten 80er. Die nostalgische Dancemusik von Jagwar Ma erinnert an legendäre englische Bands wie die Happy Mondays oder Stone Roses. Die neue Single 'The Throw' ist seit dem 27. Januar als Download erhältlich und erscheint offiziell morgen als Vinyl-Single.

3) PVT - New Morning
Auch PVT, ehemals Pivot, stammen aus Australien - die einzige australische Band, die jemals bei Warp Records unter Vertrag gestanden hat. Mittlerweile ist das Trio bei dem Brooklyner Label Felte Sound untergekommen. Ihr neues Album HOMOSAPIEN, das weniger mathrockig, dafür synthielastiger als frühere Veröffentlichungen ist, steht seit dem 15. Februar in den Plattenläden.

4) Atoms for Peace - Dropped
Zur Live-Umsetzung von Thom Yorkes Soloalbum THE ERASER gründeten sich 2009 Atoms For Peace, benannt nach diesem Yorke-Song. Aus dieser Supergroup - bestehend u.a. aus Flea von den Red Hot Chili Peppers und Radiohead-Produzent Nigel Godrich - wurde ein Selbstläufer. Das Debütalbum AMOK (VÖ 22.2./XL Recordings) knüpft nahtlos an THE ERASER an. Im aktuellen Musikexpress sogar die Platte des Monats.

5) My Bloody Valentine - If I am
Schon jetzt das Comeback des Jahres 2013: Zweiundzwanzig Jahre nach ihrem so einflussreichen Meisterwerk LOVELESS sind My Bloody Valentine doch noch einmal zurückgekehrt. Ihr neues Album M B V ist wie einst Radioheads IN RAINBOWS nur auf der Bandwebseite zu erwerben. "Vielleicht haben My Bloody Valentine bewusst genau den richtigen Zeitpunkt gewählt, um mit ihrer Musik wieder gegenwärtig und 'gewöhnlich' wirken zu können, um im Umkehrschluss darin wieder besonders zu glänzen", mutmaßt Intro. "Denn es gibt immer noch niemanden, dessen Mut zur Dissonanz in Melodie so ausgeprägt ist, der seine Akkorde dermaßen verwäscht, der dermaßen viele Hall- und Verzerrer-Effekte übereinander schichtet. Dass Kevin Shields ein Perfektionist ist, ist landläufig bekannt, dass er konkrete Visionen von Gitarrensounds hat, ebenfalls. M B V macht endgültig klar, dass er dazu nach wie vor ein einzigartiges Talent besitzt. Denn so gegenwärtig zu klingen, kriegt keine andere fast 30 Jahre alte Band vergleichbar hin."

6) Mountains - Identical Ship
Aus Chicago stammt das legendäre Postrock-Label Thrill Jockey (u.a. Tortoise, The Sea and Cake, High Places, Mouse on Mars, Trans Am). Aus Chicago stammt auch das US-Drone-Duo Mountains. Nur konsequent, dass auch das neue Mountains-Album CENTRALIA (VÖ: 25.1.) wieder auf Thrill Jockey erschienen ist. "Das US-Duo eint digitale und analoge Techniken und Ästhetiken in klaren Konturen, seine Kompositionen (...) sind von solcher Breite und Tiefe, dass ihr Ausfaden ein den Atem stocken lassendes Vakuum verursacht", schwärmt auftouren.de. "Und als wäre das noch nicht genug, folgt auf der zweiten Seite mit 'Propeller' ein 20-minütiges Meisterstück, das einen das Ende von Emeralds schnell verschmerzen lässt."

7) Mogwai - Special N
8) Mogwai - Relative Hysteria
Vor sieben Jahren schrieben Mogwai bereits zwei Soundtracks, u.a. für eine Doku über den französischen Fußballstar Zinedine Zidane. Auch die französische TV-Vampirserie Les Revenants beglückten die schottischen Postrocker jetzt mit klanglicher Untermalung. Das gleichnamige Album ist am 22. Februar erschienen.

9) Beach Fossils - Sleep Apnea
CLASH THE TRUTH (VÖ: 22.2.) heißt das neue Album der Beach Fossils. Seit dem letzten Album hat sich einiges getan bei der hippen Brooklyner Band: John Peña stieg aus und gründete Heavenly Beat, während Zachary Cole Smith mittlerweile mit DIIV für Furore sorgt. Alle drei Bands stehen bei dem New Yorker Label Captured Tracks unter Vertrag. Bei den Beach Fossils ist und bleibt indes Dustin Payseur die einzige Konstante. Letztlich auch nur konsequent, hatte Payseur die Beach Fossils 2009 doch ursprünglich auch als sein Soloprojekt ins Leben gerufen.

10) Kurt Vile - Wakin on a pretty day
Im April erwartet uns das mittlerweile fünfte Album unseres Lieblings-Slackers Kurt Vile. WAKING ON A PRETTY DAZE (VÖ: 5.4./Matador Records) dürfte ein weiterer Soundtrack zum Müßiggang werden. Der 10-Minüter 'Waking on a pretty day' ist ein erster, äußerst vielversprechender Vorgeschmack daraus.

11) ON AN ON - Ghosts
12) ON AN ON - The Hunter
13) ON AN ON - All the horses
Mit der Überhymne 'Ghosts' lieferten ON AN ON aus Chicago vor einem halben Jahr einen kleinen Internethit - befeuert durch die TV-Serie Grey's Anatomy. Am 1. März veröffentlichte das Berliner Label City Slang nun endlich ihr Debütalbum GIVE IN, auf dem "das Feine, Versponnene, Ambiente und das Halsbrecherische und Polternde aufeinanderprallen" (Musikexpress). Das Album des Monats März und deshalb nächstes Mal wieder zu hören beim Gelben Tango.

Nächste Sendung am 18. März um 23 Uhr.