Montag, 1. Oktober 2012

PLAYLIST VOM 1. OKTOBER

1) The Smiths - Still Ill
2) The Fresh & Onlys - Presence of Mind
The Fresh and Onlys aus San Francisco haben in den USA bereits mehrere Alben veröffentlicht, ihr neuestes Werk LONG SLOW DANCE (VÖ: 31.8.) ist nun via Souterrain Transmissions erstmals auch ganz regulär in Europa zu haben. "Eine Art moderne Smiths mit großem Herz und noch größeren Bierbäuchen", schreibt das VICE-Magazin.

3) The Sea and Cake - Harps
"Meer und Kuchen. Weit und süß", sinniert der aktuelle Musikexpress über The Sea and Cake. Und genau diese Eigenschaften hat auch ihr mittlerweile zehntes Album RUNNER (VÖ: 21.9./Thrill Jockey Records). Die Chicagoer Band klingt nach fast 20 Jahren im Geschäft noch immer so seltsam frisch und vertraut "wie sonst nur Muttis Weichspüler riecht" (motor.de Redaktion).

4) Black Marble - A Great Design
Ich sag's ganz offen: A DIFFERENT ARRANGEMENT (VÖ: 12.10/Hardly Art) von dem Coldwave-Duo Black Marble aus Brooklyn sollte hier das Album des Monats werden. Leider wurde der VÖ-Termin kurzfristig eine Woche nach hinten verschoben, so dass die Promo-CD hier nicht mehr rechtzeitig ankam. "The old, warm melodies of New Wave and the rigid post-punk spines are all there, but they've been pixelated and slushed around into a new product--a different arrangement, if you will. The result is a quietly infectious record (...) whose textural complexities and depths sink in further, quietly addictive, play after play", schwärmt Prefixmag. Black Marble spielten übrigens bereits als Support von bekannteren Coldwave-Bands wie Light Asylum oder The Soft Moon (die auch 2012 noch ein neues Album veröffentlichen), haben aber ungleich mehr Pop-Appeal. Quasi Future Islands in düster.

5) The Raveonettes - Observations
Das neue Album OBSERVATOR (VÖ: 14.9.) des dänischen Duos klingt weitaus fröhlicher als das letztes Jahr erschienene RAVEN IN THE GRAVE. Wie immer mit schön viel Hall. Darunter zuckersüße Popperlen wie 'She owns the streets':


6) Menomena - Don't mess with Latexas
MINES von Menomena war eine der herausragenden Platten des Jahres 2010. Kurz darauf verließ Mastermind Brent Knopf die zerkrachte Band, um sich auf sein Soloprojekt Ramona Falls zu konzentrieren. Vom Trio zum Duo geschrumpft, erscheint in zweieinhalb Wochen das erste Knopf-lose Album. Experimentell, vielschichtig, subtil, zugleich offensiv und vor allem bunt - so wird MOMS (VÖ: 19.10./Barsuk Records) in der Presseinfo beschrieben. Pitchfork spricht gar von "the most aggressive record Menomena have ever made".

7) Amanda Palmer feat. The Grand Theft Orchestra - Grown Man Cry
Die ehemalige Frontfrau der Dresden Dolls ging für die Produktion ihres neues Albums völlig neue Wege. Am 1. Mai startete Palmer eine Kampagne bei der Crowdfunding-Plattform Kickstarter und sammelte dort innerhalb weniger Wochen von etwa 25.000 Unterstützern knapp 1,2 Millionen Dollar ein. So könnte sie unabhängig von einer Plattenfirma ihr neues Album THEATRE IS EVIL herausbringen, das seit 14. September in den Plattenläden steht.

8) Divine Fits - Civilian Stripes
Divine Fits bestehen u.a. aus Dan Boeckner (Wolf Parade/Handsome Furs) und Britt Daniel von Spoon. Das Album heißt konsequenterweise A THING CALLED DIVINE FITS und ist am 24. August erschienen. "Da steckt alles drin, was man von der gemeinsamen Band der beiden Typen (...) so erwartet hätte", ist auf dem geschätzten Indie-Blog auftouren.de zu lesen. "Räudige Synthesizer treffen auf unrockistisch sich im Zaum haltende Gitarren, ab und zu weht etwas Bowie der Low-Phase durch die stickige Luft."

9) Toy - My Heart skips a Beat
10) Toy - Lose my Way
Der neueste Hype aus England: TOY mit ihrem gleichnamigen Debütalbum (VÖ: 21.9.), das die fünf Londoner vorletztes Wochenende ganz frisch beim Reeperbahn Festival präsentierten. "Music for people with beards. And Germans, of course", verklausuliert das renommierte NME Magazine seine Begeisterung. SPIEGEL ONLINE macht's besser und schwärmt: "Genial gestrig." Und deshalb Album des Monats Oktober beim Gelben Tango.

11) Dinosaur Jr. - Almost Fare
"Wir sind die Beach Boys in laut", behauptet Dinosaur Jr.-Frontmann J Mascis im aktuellen Musikexpress. Die neue Platte der Indierock-Dinosaurier heißt I BET ON SKY (VÖ: 14.9./PIAS) und "dass J Mascis niemals Präsident wurde, wie Sonic Youth es 1988 forderten in 'Teen Age Riot', dass er niemals Trommler bei Nirvana wurde wie von Kurt Cobain gewünscht, sondern im Herzen immer Dinosaur blieb, zahlt sich wieder einmal aus", begründet der Musikexpress seine 5-Sterne-Wertung. 

12) The Gaslamp Killer feat. Amir Yaghmai - Nissim
13) Flying Lotus feat. Erykah Badu - See thru to u
14) Flying Lotus - Me Yesterday / Corded 
"Was als abstrakter Instrumental-HipHop begonnen hat, wird immer mehr zu einer psychedelischen Multi-Musik", schreibt der werte Albert Koch über das neue Flying Lotus-Album UNTIL THE QUIET COMES, das am 28. September auf Warp Records erschienen ist und im Musikexpress als Platte des Monats gefeiert wird. Auch Intro Magazin ist hellauf begeistert: Selbst illustre Gäste wie Radioheads Thom Yorke oder R'n'B-Ikone Erykah Badu blieben in den spirituellen Fieberträumen eher Randnotizen, so dass die verwegenen Collagen aus zeitgemäßen Bass-Experimenten und Sun Ra’schem Afrofuturismus auch in der jüngsten Ausprägung nichts von ihrer Faszination einbüßten.
2008 gründete Steven Ellison alias Flying Lotus in seiner Heimat Los Angeles sein eigenes Label Brainfeeder. Der wohl bekannteste Brainfeeder-Schützling ist The Gaslamp Killer, der am 14. September sein neues Album BREAKTHROUGH veröffentlichte. "Grandioses Gruselkino", schwärmt der Musikexpress. Teilweise sogar mit einer kräftigen Prise Weltmusik wie in dem großartigen Song mit Amir Yaghmai.
 
Nächste Sendung am 15. Oktober um 23 Uhr.

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